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In one country in South-East Asia there has been a great deal of change over the last 16 years: economically, physically, financially and spiritually.

In einem Land in Südostasien hat es während der letzten 16 Jahre sehr viele Veränderungen gegeben: ökonomisch, physikalisch, finanziell und geistlich.

Das OM-Team begann in den 1990er-Jahren eine Sprachzentrumsplattform zu entwickeln und – zusammen mit anderen Diensten wie Sport, Bildung der Armen, Gesundheitsfürsorge und HIV-und-Aids-Achtsamkeit – hat die Liebe Jesu im Laufe der Jahre überall im Land weitergesagt. Gott hält immer noch seine Hand über seine Kinder, er sorgt treu für sie, liebevoll und beschützend in allen Schwierigkeiten und Herausforderungen.

„Als ich mich vor vielen Jahren dem Team anschloss, war die Zeit gut", erinnert sich Sayar*. „Die Einheimischen waren freundlich und offen. Die Mitarbeiter konnten aus anderen Ländern kommen und in Partnerschaften mit uns investieren, und viele Unternehmen wuchsen durch ausländische Investition.“

Sayars Vater, ein Pastor, hatte seinen Sohn dazu ermuntert, im Reich Gottes zu dienen. „Nach der Highschool in meinem Heimatstaat schickte er mich auf die Bibelschule, nicht auf die Universität, in der Hauptstadt. In dieser Zeit lernte ich andere OM-Leiter aus anderen Ländern kennen. Als ich zurückkehrte, arbeitete ich vor Ort freiwillig bei OM mit. Das war vor 16 Jahren und ich bin immer noch hier“, meint Sayar lächelnd.

Das Team hatte stets besonderes Gewicht daraufgelegt, den wahren Unterschied zu zeigen, den Jesu Liebe im Leben seiner Nachfolger bewirkt, und sie dienten den Gemeinden ganz praktisch. Sie bildeten Einheimische aus uns sandten sie hinaus in die weiten, unerreichten Gebiete und Gemeinden, wo mehr al 80 Prozent der Bevölkerung des Landes leben. Andere einheimische Mitarbeiter, die bereits unter Opfern in diesen Gegenden lebten, arbeiteten mit einheimischen Vollzeit-Mitarbeitern zusammen und ermutigten, schulten und halfen ihnen in ihrem leidenschaftlichen Einsatz dafür, Menschen zu Christus kommen zu sehen und ihren Glauben auszuleben. Auf diese Weise entstand das Netzwerk von Christen, die aus am wenigsten erreichten Gebieten stammen, die von Jesus sprechen und ihn dort bezeugen, wo er unbekannt ist.

„Ich hatte nie erwartet oder angestrebt, ein OM-Leiter zu sein“, blickt Sayar zurück. „Ich wollte bloß hinaus und in den am wenigsten erreichten Gegenden dienen. Dort sind mein Herz und meine Gedanken.“

Sich wandelnde Zeiten

Während der vergangenen 16 Jahre hat sich das Zivilleben im Land stark verändert. Die Armut unter der Bevölkerung ist soweit eskaliert, dass nun 18 Millionen Menschen Hilfe und/oder finanzielle Unterstützung benötigen. Der Mangel an finanzieller Investition hat zu Zusammenbrüchen der nationalen Infrastruktur geführt, sodass nationale und menschengemachte Katastrophen nicht mehr bekämpft werden können und so zogen sich internationale Investoren und Arbeiter zurück. Viele Menschen sind arbeitslos, ohne Einkommen oder finanzielle Unterstützung, wovon sie leben und ihre Familien ernähren könnten. Es ist eine Bargeld-basierte Gesellschaft geworden – für die, die noch Bargeld haben.

„Am Anfang, als ich mich dem Team anschloss, unterstützen mich mein Vater und andere Familienmitglieder finanziell, und auch einige gläubige Gemeinschaften“, erklärt Sayar. „Wir engagierten uns zusammen für diese Arbeit. Ich konnte in dem Haus leben, das mein Bruder gekauft hatte, also hatte ich eine Unterkunft – und so ist das immer noch. Aber jetzt ist es mit den Finanzen sehr schwierig. Die Inflation ist jetzt sehr übel, mehr als sechsmal so hoch als vor 20 Jahren, der Wechselkurs des US-Dollar ist um etwa 5000 Prozent gestiegen. Viele sind jetzt arbeitslos und in finanzieller Not. Das verursacht Herausforderungen im Team. In der Vergangenheit hatten die meisten bezahlte Arbeit und arbeiteten in Teilzeit mit dem Team zusammen. Sie brauchten keine finanzielle Unterstützung von der Kirche oder der Organisation. Aber jetzt steigt alles, aber nicht der Arbeitslohn. Darum ist es so schwierig. Es gibt viele materielle Nöte.“

Nationale Instabilität hat enorme Problem verursacht und die Infrastruktur von Einrichtungen wie dem Internet und erhältlichen Annehmlichkeiten negativ beeinflusst. Während früher das Team Mitarbeiter von außerhalb des Landes willkommen hieß, ist das wegen der Visumsbeschränkungen, die vor ein paar Jahren eingeführt wurden, nicht mehr möglich.

„Wir sind jetzt zu elft im Team in der Hauptstadt, alle Einheimische, einschließlich eines Nacht-Wachmannes im Büro“, erklärt Sayar. „In unserem offiziell registrierten Kindergarten haben wir vier einheimische Mitarbeiter. Dort können wir immer noch über wichtige Werte des Lebens mit den Kindern und ihren Eltern sprechen. Zu Weihnachten können wir offen über die Bibel reden. Beim WaterFest, ein jährliches nationales Fest im April, gibt uns unser Kinder-Lager Gelegenheit, über das Leben Jesu zu erzählen.“

Jeder braucht Liebe

Nach Veränderungen in der Regierung vor ein paar Jahren wurde das Leben eingeschränkter, besonders für die Wehrpflichtigen zwischen 18 und 35 Jahren. 

„Junge Menschen wollen abends nach 18 Uhr ausgehen“, sagt Sayar. „Obwohl es keine offizielle Sperrstunde gibt, schaut die Miliz nach jungen Personen aus, die sie in Gegenden bringen können, wo Kämpfe sind. Das ist bedrückend. Die persönliche Sicherheit ist in Gefahr. Es gibt auch auf den Straßen Gewalt. Das Militär hat das nicht unter Kontrolle, manche nutzen die Gelegenheit, sich mit Gewalt zu nehmen, was sie wollen.“ Sayar meint, dass die Menschen wenig tun können, sich gegen solche Bedrohungen persönlicher und rechtlicher Sicherheit zu verteildigen.

Das OM-Team hatte sich früher regelmäßig mit denen in Verbindung gesetzt, die in unerreichten Gegenden leben, hatten sie besucht, mit ihnen gebetet und Mittel für die notwendigen Motorräder gesammelt, die es den Christen vor Ort ermöglichen, größere Strecken zurückzulegen.

„Jetzt nehmen wir Kontakt per Telefon auf und, falls möglich, übers Internet“, meint Sayar. „In den verschiedenen Stadtbezirken wird viel gekämpft; manche Christen vor Ort können gar nicht aus dem Haus. Andere mussten vor Gefahr fliehen. Viele Menschen, sogar die Pastoren in den kleinen Gemeinden, laufen vor dem Militär weg und machen sich Sorgen wegen der Zukunft der Kinder. Einer unserer Partner ist in einem Lepra-Dorf, wo er in der Vergangenheit viel mitgemacht hat. Jetzt steckt er in Schwierigkeiten und braucht Gebet, um zu wissen, wo er in den nächsten sechs Monaten in Sicherheit leben kann – und wie er die durch den Wechselkurs aufgeblasene Miete bezahlen soll. Ein anderes Team-Mitglied ist im dritten Monat schwanger und fährt immer noch mit dem Motorrad herum, um Sicherheit zu finden. Selbst die Polizeistation in ihrem Heimatdorf war nicht sicher.“

Mehr als drei Millionen Menschen sind zurzeit sogenannte Binnenflüchtlinge. Sayars ältester Bruder und seine Mutter lebten weit von der Hauptstadt entfernt. Sie gingen fort, um den Kämpfen und der Unruhe unter der Zivilbevölkerung zu entkommen, und kamen zu ihm in die Hauptstadt.

„Meine Mutter ist 88 Jahre alt. Sie wollte da bleiben, wo ihr alles vertraut ist, aber da ist es gefährlich“, erzählt Sayar. „In ihrem Stadtbezirk stehen etwa 4000 Häuser leer, weil die Besitzer geflohen sind. Es ist wie eine ‚Geisterstadt‘ ohne Leben. Viele Stadtbezirke sind so.“

„In der Hauptstadt bekommen wir Internet und Telefonverbindungen, also machen wir Zoom-Anrufe um einander zu ermutigen, zu stärken und miteinander zu beten. Alles geht mit Zoom. Denn das Reisen zwischen verschiedenen Regionen ist sehr schwierig, weil es so viele Einschränkungen gibt“, erklärt Sayar. „Hier können wir losgehen und die besuchen, die wir wollen: Reis hinbringen, helfen, beten, für sie sorgen und das Evangelium durch unsere Lebenswerte weitergeben. Jeder braucht Gebet. Das sieht nach wenig aus, aber das ist alles, was wir in diesen Zeiten tun können.“

Bitte betet mit und für all die Jesus-Nachfolger, die OM-Mitarbeiter und die Dorfbewohner. Es herrscht so viel Angst, besonders in den Stadtbezirken und auch in den Binnenflüchtlingslager. Millionen sind aus ihrer Heimat vertrieben – mit geringer Hoffnung, bald zurückzukehren.

Betet für die jungen Menschen, die fürchten zum Kämpfen gezwungen zu werden. Es ist gefährlich und sie brauchen Gottes Schutz.

Bitte betet mit uns, da wir uns entschieden haben, zu glauben und danach leben, dass Gott immer noch treu in seiner Liebe und Hingabe für seine Welt und seine Kinder ist, selbst hier, inmitten all dem Schmerz, der Mühsal und der Restriktionen.

Betet, dass Gott Gesetz und Ordnung in unser Volk bringt, zu unseren Beamten und zu denen, die hier regieren, und in unsere finanzielle Instabilität. Möge Seine Weisheit und Gerechtigkeit über das Chaos, die Gesetzlosigkeit und den Missbrauch der Macht regieren, um Harmonie, Frieden und Sicherheit zu bringen.

 

*Name geändert

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