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Two girls balance water buckets on their heads as they walk in Mozambique. Photo by Rebecca Rempel.

Können wir einen Ball bekommen?

Die Bitte um einen Ball hat zu Veränderungen im Leben von Mädchen am Ufer des Tanganjikasees geführt.

Johanna* (Sambia) war besorgt wegen der vielen unter den Teenagern herrschenden frühen Hochzeiten und Schwangerschaften am Ufer des Tanganjikasees in Sambia. Zusammen mit einigen anderen Frauen in Mpulungu beschloss sie, eine Selbsthilfegruppe für Mädchen zu gründen.

Die Gruppe trifft sich jeden Tag zum Entdeckerbibelstudium (Discovery Bible Study, DBS), zum Erlernen hilfreicher Fertigkeiten und um einander zu unterstützen. Johanna wollte, dass die Mädchen auch etwas Sportliches machen. „Also kam sie zu einem unserer Teammitglieder und bat um einen Ball, und sie bekam einen“, erzählt Golden (Sambia), der Koordinator der Selbsthilfegruppen am Tanganjikasee. „Wenn sich nun die Mädchen nach den Gesprächen treffen, treiben sie auch Sport.“

Veränderung der Gemeinschaft

Das Ziel von Johannas Gruppe war es, die Zahl der frühen Heiraten in der Gemeinde zu reduzieren, und durch den Sportclub – der von den Mädchen Disziplin und einiges an Zeitaufwand verlangt – sehen sie Veränderungen im Leben der Teilnehmerinnen. „Selbsthilfegruppen sind ein Teil der Arbeit von OM am Tanganjikasee, den wir dazu gebrauchen, die gefährdetsten Frauen in den Dörfern am Ufer zu erreichen,“ erklärt Golden. „Und wir sehen durch Selbsthilfegruppen Veränderungen in den Dörfern rund um den See.“ Johannas Sportclub blühte schnell auf und gewann den Unabhängigen Fussball-Pokal. Zwei Spielerinnen wurden daraufhin eingeladen, für ein höherklassiges Provinz-Team zu spielen.

Weiterreichende Bedeutung

Johanna ist eine von zehn Gruppen-Unterstützern und leitet auch zehn Gruppen mit jeweils zwischen zwölf und 20 Mitgliedern. Im Sommer 2024 gab es in der Region 138 Gruppen.  Durch die Selbsthilfegruppen findet das OM-Team Möglichkeiten, die Gemeinschaften zu verändern, die Frauen werden von wehrlosen zu gleichgeschätzten Personen verwandelt und zu geachteten Leiterinnen entwickelt. Dabei beschränken sich die Veränderungen nicht nur auf Personen. Die Frauen haben ihre Aufmerksamkeit auch auf Angelegenheiten der Gemeinschaften gerichtet, zum Beispiel Lösungen für sauberes Wasser im Dorf und die Unterstützung einer neuen Transport-Infrastruktur, wie einer Brücke über die Grenze zwischen Sambia und Tansania.

Bete für die Selbsthilfe-Arbeit und die Frauen, die sie leiten. Bete für die Bedeutung, die sie für die Frauen und Mädchen der Dörfer am Ufer des Tanganjikasees hat.

*Name geändert

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