Von Nordamerika bis Südostasien hat Joshua erlebt, wie Gottes Liebe Leben auf zutiefst persönliche - und dauerhafte - Weise verändert.
Joshua* wuchs in Nordamerika auf und erlebte schon als Kind Jesu Liebe in seinem eigenen Leben – seine Mutter half ihm zu verstehen, dass Gott sich um ihn kümmert. Er begann, Jesus nachzufolgen, aber er hätte nie gedacht, dass seine Entscheidung dazu führen würde, Gott in einem anderen Land zu dienen. Als Joshua zwölf Jahre alt war, zog sein älterer Bruder nach Russland. Dort gab er 15 Jahre lang Gottes Liebe den am wenigsten erreichten Menschen weiter. „Mein Bruder war in dieser Zeit eine große Inspiration für mich. Seine Geschichten waren außergewöhnlich. Ein paar Mal hätte er sogar fast sein Leben verloren. Als ich erwachsen wurde, rang ich mit Gott um die Frage, was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Die Opfer, die mein Bruder bereit war zu bringen, waren für mich ein Beispiel, zu dem ich aufschauen konnte“, erinnert sich Joshua.
Myanmar
Im Alter von 19 Jahren zog Joshua für ein Jahr nach Myanmar – aus dem einen Jahr wurden dann vier. „Damals war ich sehr risikofreudig und es war der verrückteste Ort, den ich mir vorstellen konnte. Ich war alleinstehend und ein bisschen naiv“, gibt er schmunzelnd zu. „Gott hat mir in dieser Zeit viel offenbart, und ich bin in meinem Vertrauen und meiner Demut gewachsen.“
„Myanmar ist zu etwa 80 Prozent buddhistisch. Die Menschen dort sind offen für die spirituelle Welt und verstehen, dass es etwas gibt, das über uns hinausgeht. Wir haben sogar mit einheimischen Mönchen gemeinsam die Bibel studiert. Die Idee des Christentums zu akzeptieren, fiel ihnen relativ leicht, aber eine Entscheidung für Jesus zu treffen, war eine ganz andere Sache“, erklärt Joshua.
„Die buddhistische Mentalität ist tief in ihren Wurzeln, ihrer Identität und Kultur verwurzelt. Jesus nachzufolgen bedeutete, dass sie ihre Identität und ihre Gemeinschaft ablehnen müssten.“
Doch selbst auf diesem harten Boden sah Joshuas Team neues Leben. So begann Dedan* vor dem Gottesdienst in der lokalen Kirche einen kostenlosen Englischkurs zu besuchen. Der junge Mann und Joshua wurden bald Freunde und in den nächsten drei Jahren erzählte Joshua Dedan von Jesus. Kurz bevor Joshua Myanmar verließ, um in Großbritannien zu studieren, begann Dedan von einem Mann in Weiß zu träumen. Dieser sagte zu ihm: „Willst du mir durch diese Tür folgen? Wenn nicht, komme ich nächste Woche wieder.“ Der Traum wiederholte sich dreimal, bevor Dedan ihn Joshua erzählte, der den Mann in Weiß sofort als Jesus erkannte.
„Dedan zögerte, aber er hatte diese Träume immer wieder“, erinnert sich Joshua. „Ich verließ Myanmar, ohne dass sich mein Freund für Jesus entschieden hatte – was für mich echt schwierig war. Aber drei Monate später schrieb Dedan mir eine SMS, dass er sich entschieden hatte, Jesus nachzufolgen. Ich glaube, es war wirklich einzigartig, wie Gott in seinem Leben gewirkt hat. Manche Menschen säen die Samen, manche gießen sie, manche sehen zu, wie sie wachsen und manche ernten. Das ist ein Prozess, mit dem wir uns abfinden müssen.“
Vietnam
Während seines Aufenthalts in Großbritannien lernte Joshua Rebecca* kennen. Er heiratete die Krankenschwester, die sich auf die Betreuung von Neugeborenen spezialisiert hatte. Drei Jahre später zogen sie nach Vietnam. Zu dieser Zeit war ihr erster Sohn ein Baby und Rebecca bereits mit ihrem zweiten Sohn schwanger.
Vietnam liegt zwar auch in Südostasien, unterscheidet sich aber kulturell sehr von den übrigen Ländern dort. Es ist ein kommunistisches Land, aber aufgrund seiner geografischen Lage gibt es auch buddhistische Einflüsse – vor allem bei der Ahnenverehrung, die meist vom ältesten männlichen Mitglied jeder Familie ausgeübt wird.
„In der Vergangenheit war die Regierung gegen jede Art von Religion“, erklärt Joshua. „Sie haben versucht, sie auszulöschen und irrelevant zu machen. Wenn in den ländlichen Gebieten eine Kirche oder ein buddhistischer Tempel gebaut wurde, wurden sie niedergebrannt. Seit dem Vietnamkrieg hat sich das Land jedoch ein wenig mehr befreit. Der Norden ist immer noch eine Hochburg, wo eine strenge Regierung über jeden Fehltritt wacht. Aber im Süden ist es ein bisschen freier – und dort wächst die Gemeinde.“
Und selbst im Norden ist Gott am Werk.
Eine internationale Gemeinde, die vor 25 Jahren gegründet wurde, bekam die Auflage, sie dürfe keine einheimischen Vietnamesen einladen, aber könne sich treffen, wenn die Mitglieder nicht schlecht über die Regierung reden. Die Gemeinde begann, bewusst für ihre Stadt zu beten und Gottes Liebe auf praktische Weise weiterzugeben: Sie sammelten und entsorgten Müll in der Stadt, halfen bei Katastrophen oder sammelten Lebensmittel und unterstützten den Kampf gegen den Menschenhandel. Die Menschen hörten von der Gemeinde und begannen, von sich aus zu ihr zu gehen. Auch die Regierung wurde aufmerksam und Beamte besuchten die Kirche, um sicherzustellen, dass sie nicht gegen die Regierung sprach.
„In diesem Moment geschah etwas Erstaunliches“, berichtet Joshua. „Vor drei Jahren sagte der Regierungsausschuss zu meinem Pastor: ,Was Sie sagen, ist gut für unsere Gemeinschaft. Sie beuten die Menschen nicht aus, sondern richten sie auf. Sie können jetzt Leute einladen. Wir wollen, dass mehr Menschen hierherkommen!‘ Wir wollten keine humanitäre Hilfe leisten, ohne das Evangelium zu verkünden, und jetzt müssen wir das auch nicht mehr. Es ist eine große Sache zu sehen, welche Veränderung Jesus in unserem Leben bewirken kann.“
Während seines Aufenthalts in Myanmar war Joshua als Englischlehrer tätig und machte in der Sportarbeit mit – er spielte sogar professionell Fußball. Während seiner ersten beiden Jahre in Vietnam arbeitete er ebenfalls in einem Fußballverein. Jetzt hat er ein Unternehmen gegründet, das Christen, die hier unter den am wenigsten erreichten Menschen arbeiten wollen, berät und passende Arbeitsstellen vermittelt. „Unser Ziel ist es, nicht nur ausländische Arbeitskräfte zu vermitteln, sondern auch einheimische Christen, die bereit sind, in ihrem eigenen Land von Gottes Liebe zu erzählen, vor allem im Norden“, erklärt Joshua.
In den letzten Jahren verbrachte er viel Zeit mit dem Aufbau des Unternehmens, dem Knüpfen von Kontakten, dem Aufbau von Netzwerken für die Vermittlung von Arbeitsplätzen und mit der Suche nach passenden Mitarbeitern Dann brach die Corona-Pandemie aus. Vor fast zwei Jahren wurden die Grenzen für Touristen und ausländische Arbeitskräfte geschlossen, was die Wirtschaft stark beeinträchtigte. „Wir beten für drei Dinge“, sagt Joshua, „dass die Grenzen bald geöffnet werden, dass wir Arbeitsplätze finden und dass die Bewerber sie besetzen können.“
Beten Sie mit uns für dieses Unternehmen und dafür, dass Gott es benutzt, um seine Liebe in Vietnam weiterzugeben.
*Name aus Sicherheitsgründen geändert
Joshua berichtet über seine Arbeit (Englisch):