Ein Moment des Gehorsams brachte zwei Männer dazu, sich für Jesus zu entscheiden – trotz der Gefahr, ihren Lebensunterhalt zu verlieren.
Im Jahr 2021 spürte James*, ein Europäer, ein Drängen in seinem Herzen. Er war gerade an einem religiösen Denkmal im Norden Israels vorbeigelaufen, als er hörte, wie Gott zu ihm sprach: „Geh und predige das Evangelium der Buße und der Gnade.“
James ging weiter und geriet sofort in einen inneren Kampf. Er wandte sich wieder um und sprach Alain*, einen Wachmann außerhalb des Tores an. „Ich sagte ihm, dass sein Dienst an diesem falschen Gott in diesem Bauwerk vergeblich war. Ich erzählte ihm von Jesus und erklärte ihm das Evangelium“, erinnert sich James. „Er hing buchstäblich an jedem Wort, das ich sagte, er war sehr offen. Er widersprach nicht, er hörte einfach zu, obwohl es eine sehr direkte Ansprache war.“ Schließlich tauschten die beiden ihre Handynummern aus.
Zwei Wochen später rief Alain bei James an und fragte nach einer französischen Bibel. James versprach, sie an den Ort zu bringen, wo Alain nun seine Schicht hatte.
Doch als James in sein Auto stieg, machte der Motor plötzlich Ärger. „Herr“, betete James, „du hast mich zu Alain geschickt. Ich will ihm dein Wort bringen, aber dazu brauche ich mein Auto und das funktioniert nicht. Ich werde es noch mal versuchen und darauf vertrauen, dass du mich ohne Probleme zu ihm bringst.“ James stieg wieder in sein Auto und fuhr los.
Auf halber Strecke begann sein Motor wieder merkwürdige Geräusche zu machen. James fuhr an den Straßenrand und in diesem Moment lief Alain vorbei, der spät dran war. James konnte ihm die Bibel verhüllt geben, sodass niemand sie sah. Alain ging zur Arbeit und James fuhr ohne weitere Zwischenfälle nach Haus. Es war, als wären die Motorprobleme verschwunden.
Einige Wochen später bat Alain um ein Gespräch mit James und erzählte ihm seine Geschichte. Er stammte aus einem französischsprachigen Land in Afrika und wuchs bei seiner Mutter auf, die Jesus nachfolgte. Sein Vater war Pastor gewesen, aber er starb, als Alain und seine Brüder noch klein waren.
Alains Umfeld war sehr arm und er hatte weder viel Geld noch Perspektiven. Er wurde depressiv und eines Tages sagten seine Brüder zu ihm: „Schau dir deine Situation an! Wie kann der Gott, den unsere Mutter anbetet, ihren Kindern zumuten, so zu leiden?“ Sie luden ihn ein, nach Israel zu gehen und als Wachmann für den Schrein ihrer Religion, einer Abspaltung des Islam, zu arbeiten. Alain willigte in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft ein.
Bei seiner Ankunft nahm der Vorsteher des Schrein Alains Reisepass an sich und verlangte von ihm, ihrer Religion zu folgen und im Schrein des religiösen Führers ein Götzenbild anzubeten. Eines Tages betete Alain auf Knien zu Gott: „Herr, ich habe dich verlassen und ich habe noch nicht einmal das Recht, zu dir zu sprechen! Schick mir jemanden, der mir zeigt, dass es dich gibt und du mich siehst!“
Später an diesem Tag schickte Gott James zu Alain.
James lud Alain und seinen lateinamerikanischen Kollege Simeon zu einem wöchentlichen Bibelkreis für Männer ein, zusammen mit Männern aus einem örtlichen Reha-Zentrum für Alkohol- und Drogenabhängige. Aus Angst, vom Vorsteher des Schreins entdeckt und abgeschoben zu werden, hörte Alain nach ein paar Wochen auf, an den Treffen teilzunehmen. Doch nach einem Gebet kehrte Alain zu den Treffen zurück und begann, an seinem Arbeitsplatz Wunder zu erleben. Jedes Mal, wenn er aufgefordert wurde, im Heiligtum zu beten, lenkte etwas die Menschen, die ihn beobachteten, ab oder zwang ihn, fortzugehen, bevor er in den Schrein gehen konnte.
Alain erzählt von Jesus
Im Dezember 2022 kehrte James nach Europa zurück, blieb jedoch mit Alain über Textnachrichten in Kontakt. Simeon traf sich weiterhin mit Alain, bis er einige Monate später Israel verließ, um sein Heimatland zu besuchen. Dann wurde Alain in eine andere Stadt versetzt. Über das Telefon versuchten James und Simeon, Alain in seinem Glauben zu stärken.
Im April 2023 änderte sich Simeons Dienstplan und er schlug Alain vor, sich in seiner neuen Stadt zu treffen. Sie trafen sich im Haus der Religion, für die Alain arbeitete, trotz der Überwachungskameras rundherum. Alain wurde in seinem Glauben bestärkt und ermutigt, und einige Wochen später, als ein anderer Wachmann mit ihm privat über seine Fragen zum Glauben sprach, rief er Simeon an. Als Simeon Walter* zum ersten Mal traf, war dieser gerade beschäftigt. Simeon betete schnell für ihn und fragte sich, ob etwas dabei herauskommen würde und ob Walter überhaupt ein Treffen wollte. Ein paar Tage später rief ihn Alain an: Die beiden Männer wurden zu einem Arbeitstreffen in Simeons Stadt geschickt und wollten wissen, ob Simeon an diesem Abend Zeit hätte. Simeon lud sie sofort zu sich nach Hause ein.
Walters Reise
Obwohl er aus einer anderen Region Afrikas stammt, ähnelt Walters Geschichte der von Alain. Er wurde katholisch erzogen und trat als Erwachsener einer anderen Religion bei, weil ein Familienmitglied ihm spirituelle Erneuerung, Freiheit und finanzielle Möglichkeiten versprach. „Aber“, meint er, „in all den Jahren in dieser Religion weiß ich nichts darüber. Niemand hat mich unterrichtet. Ich kam als Freiwilliger nach Israel, weil ich dachte, dass dies eine spirituelle Erfahrung sein würde, die mich in meinem Glauben stärken würde. Ich dachte, der Besuch im Heiligen Land würde etwas Außergewöhnliches sein. Aber ich wurde enttäuscht, fühle mich gefangen und leer. Es gibt keine geistliche Unterweisung. Ich gehe zur Arbeit, komme nach Hause und schlafe. Ich fühle mich benutzt und habe nur Leere in mir. Ich habe nicht das bekommen, was ich erwartet habe. Und ich weiß, dass andere in unserer Gruppe die gleiche Leere empfinden".
Simeon, der auch katholisch erzogen worden war, erzählte Walter und Alain seine Geschichte und sprach über die Erlösung, die Notwendigkeit eines Erlösers und andere Dinge, mit denen sich Walter als ehemaliger Katholik identifizieren konnte. „Walters Augen wurden ganz groß“, erinnert sich Simeon. „Er sagte: ‚Gib mir mehr.‘ Er war völlig in unser Gespräch vertieft.“
Am Ende ihrer Unterhaltung sagte Walter: „Ich glaube, du hast mir die Augen geöffnet. Das ist etwas, was ich noch nie zuvor gehört habe.“ Simeon gab Walter eine Bibel und sagte: „Ich habe dir viele Informationen gegeben, die dich überwältigen könnten. Wenn du die Bibel studieren möchtest, kann ich dich wöchentlich besuchen.“
Walter war schockiert: „Das würdest du tun? Du würdest deine Zeit auf diese Weise opfern?“
„Natürlich! Das ist der Grund, warum ich hier bin. Das ist, wozu Gott mich berufen hat“, antwortete Simon.
„Dann möchte ich das. Bitte!“
In der folgenden Woche trafen sich die drei Männer wieder. Simeon fragte Walter: „Nach unserer Unterhaltung letzte Woche, was geht dir durch den Kopf?“
„Ich hatte diese Woche so viele Gedanken“, antwortete Walter. „Dieses Gespräch hat mich über so vieles nachdenken lassen, wie meine Zukunft, meine Gefühle, meinen Glauben und mehr. Ich dachte, Jesus sei einfach nur eine von vielen Manifestationen Gottes, wie es meine Religion lehrt. Aber das kann ich nicht länger glauben.“
„Was glaubst du jetzt?”, fragte Simeon.
Walter verkündete: „Ich glaube, Jesus Christus ist unser Herr und Retter.“
In Erinnerung an diesen Moment sagte Simeon: „Walter ist verwandelt. Ich sehe es in seinen Augen und in der Art, wie er denkt, auch wenn es nur für eine kurze Zeit ist. Er ist hungrig danach, die Bibel zu studieren und gemeinsam zu beten.“
Walter wurde in seine ursprüngliche Stadt in Israel, in der Nähe von Simeon zurückgeschickt, wo er weiterhin die Bibel studiert. Beten Sie für ihn, dass er in seinem Glauben an Jesus wächst, während er in einem Umfeld arbeitet, das seinem Glauben gegenüber verschlossen ist. Alain plant, bald in sein Heimatland zurückzukehren. Beten Sie, dass er in seiner neuen Beziehung zu Christus weiterwächst und dass er ausgerüstet und angeleitet wird. Beten Sie, dass Gott diese beiden Männer gebraucht, um den Menschen in ihrem Umfeld von Jesus zu erzählen.
*Name geändert