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Japan has the third largest Buddhist population in the world, after China and Thailand. The religion derived from Chinese Buddhism in the 6th century. Today, many Japanese practice Shintoism in their daily lives.

Gemeinsam für die Zukunft arbeiten

Ungefähr zwei Drittel der japanischen Bevölkerung sind Buddhisten, doch wird religiöse Freiheit hochgeschätzt. Doch sehen sich Jesus-Nachfolger im Land immer noch Herausforderungen gegenüber, so auch der Trennung zwischen den Denominationen.

„Japanische Gemeinden stecken in grossen Problemen und unter der geringen Zahl von Gemeinden, die wir überhaupt in Japan haben, gibt es 185 Denominationen“, erklärt Kenji, Mitarbeiter von OM in Japan. „Das ist eine ungesunde Anzahl von Denominationen. Also müssen wir wirklich die Wände der Denominationsbarrieren niederreissen, damit die Christen zusammenarbeiten. Das beginnt mit Gesprächen, Treffen und Gebet, und wir müssen sehen, wo Gott uns entlangführt.“

Die Herausforderungen sichtbar machen

In der Präfektur Mie, im Süden von Japans Hauptinsel, macht das OM-Team die Herausforderung, die den Gemeinden gegenübersteht, mit einer farbigen Karte sichtbar.

„Ich habe diese Karte entworfen, damit neueste Informationen über alle Gemeinden gegeben werden können, wo sie liegen, und bestimmte Bezirke können besonders in Rot und Violett hervorgehoben werden“, erklärt Kenji. „Rot ist ein Gebiet, wo es keine Gemeinde gibt. Entweder hat es dort in der Geschichte der Stadt noch nie eine Gemeinde gegeben oder alle Gemeinden haben zugemacht. Denn Japan befindet sich in einem Trend, in dem die Gemeinden abnehmen. Neben Rot ist da noch Violett, Gebiete, wo eine Gemeinde in Gefahr ist. Wenn es da keine Intervention oder Hilfe von aussen gibt, werden alle diese Gemeinden und Gebiete bald rot sein. Wenn man sich die Karte anschaut, sieht man, dass fast 50 Prozent von Mie rot oder violett sind. Das ist schon ziemlich vielsagend. Diese Provinz ist so etwas wie eine übersehene Gegend. OM ist die einzige überkonfessionelle Missionsorganisation, die es in dieser Provinz mit 1,8 Millionen Einwohnern gibt. Und die Anzahl der Christen hier beträgt etwa 1000.“

Eine alternde Gemeindepopulation

2023 führte OM eine Übersicht über 52 Gemeinden verschiedener Denominationen in Mie durch. Die Informationen wurden von jungen Menschen gesammelt, die regelmässig zum Gottesdienst gingen. In 38 Gemeinden gab es niemanden unter 30 Jahren und in allen den Gemeinden zusammen gab es nur 71 Schüler der Jahrgänge eins bis sechs der Grundschule, die christliche Gottesdienste besuchten. Verglichen mit einer Zählung der Regierung, wie viele Grundschulkinder es in der Provinz gibt, beträgt diese Zahl weniger als 0,1 Prozent – weniger als einer von tausend Schülern geht zum Gottesdienst.

„Ich besuche so viele verschiedene Gemeinden in Mie“, erklärt Kenji. „Wenn wir eine Gemeinde in Mie betreten, wissen wir schon, wir sehen nur ältere Bürger, 65 bis 90 Jahre alt.“ Kirchgänger, die nicht zur älteren Generation gehören, sind oft Personen mit Behinderungen und Kenji fügt hinzu, dass viele Gemeinden in Mie aus weniger als zehn Personen bestehen. „Es ist daher sehr schwierig, eine Gemeinde einzuspannen, die eigentlich für die Bedürfnisse jüngerer Menschen da ist“, fasst er zusammen. „Aber, durch Gottes Gnade bin ich mit Personen im nördlichen, mittleren und südlichen Gebiet in Kontakt. Da ich sie alle miteinander verbinden wollte, begann ich vor zwei Jahren mit dem Mie-Missionsnetzwerk. Daraus begannen 2023 zwei unserer Leitungsmitglieder ein monatliches Treffen von Pastoren, evangelikalen, charismatischen, Festlandgemeinden, unierten Gemeinden ... Sie kommen jeden Monat zusammen, um füreinander zu beten, weil die Pastoren Ermutigung brauchen.“

Gemeinsam arbeiten

Vor ein paar Jahren führten japanische Gemeinden eine Übersicht durch. Sie nannten das Ergebnis „das Problem des Jahres 2030“, denn etwa im Jahr 2030 wird sich die Anzahl der japanischen Gemeinden halbiert haben. Als Reaktion haben die Gemeinden begonnen, zusammenzuarbeiten. In Mie gibt es seit 2023 ein Gebetstreffen vor dem Gebäude der Präfektur, wo für die Regierung, die Provinz und die Gemeinden gebetet wird.

Kenji erklärt, wie diese Veranstaltung zu weiterer Zusammenarbeit geführt hat: „Wir bekommen immer mehr Gemeinden dazu, sich dieser Veranstaltung anzuschliessen. Daraus hat sich eine Gruppe von Pastoren zusammengetan, um eine Sofort-Mitteilungsgruppe zu gründen. Dieser kann sich jeder Christ anschliessen und dort werden Gemeindeveranstaltungen, Gebetsanliegen, Evangelisationsmöglichkeiten und Berichte, die die Herrlichkeit Gottes preisen, weitergegeben. So kann sich jeder daran beteiligen und wird auch ermutigt. Auch wir von OM nutzen diese Gruppe. Doch es gibt auch viele Christen, die nicht nur ermutigt sind. Sie werden skeptisch und wollen nicht mehr in die Gemeinde gehen. Unser Ziel ist aber, dass die Christen in Mie dynamische und glückliche Christen sind.“

Im Oktober 2024 war Mie Gastgeber für die Japanische Nationale Evangelische Missionskonferenz – das erste Mal, das ein solches Ereignis in der Präfektur durchgeführt wurde. Kurz danach traf sich ein Komitee von Organisationen, die aktiv Personen zur Jüngerschaft führen, Gemeinden gründen und vervielfältigen und ähnliche Arbeiten im ganzen Land machen, um einander bei dem zu ermutigen, was sie tun, und um Gottes Führung für ihre zukünftigen Unternehmungen zu beten. „Manchmal gehen wir allein los und versuchen etwas, aber wie es ein afrikanisches Sprichwort sagt: ‚Wenn du schnell gehen willst, geh allein, aber wenn du weit kommen willst, geh in der Gruppe‘“, sagt Kenji. „Darum wollen wir die Gemeinden zusammenbringen und miteinander beten. Das Feld ist zu gross für OM allein.“

Bete für die Gemeindeleiter, die die Japanische Nationale Evangelische Missionskonferenz im Oktober besucht haben. Bete für sie, dass sie sich gestärkt fühlen durch das Zusammentreffen mit anderen Leitern und ermutigt, in Zukunft zusammen zu arbeiten. Bete, dass die Gemeinden an interdenominationalen Unterschieden vorbeisehen und zusammenarbeiten, um Gottes Liebe in Japan auszubreiten. Danke Gott für die religiöse Freiheit in Japan, die es den Christen erlaubt, ihren Glauben ohne Furcht weiterzusagen. Bete, dass sie die richtigen Worte finden und dass die, die sie ansprechen, offen dafür sind, von Jesus zu hören.

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