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Wenn Taylor* einen Raum betritt, verändert sich die Atmosphäre. Auch wenn sie leicht eine Menge von der Bühne aus unterhalten könnte, ist sie meist zu beschäftigt damit, sich unter die Leute zu mischen, Freunde zu treffen oder neue zu finden. Wenn ihre Anwesenheit weniger spürbar ist, dann weil sie dabei ist zu filmen.

„Es ist lustig zu sehen, wie Gott mich in den Hintergrund gestellt hat – um das, was geschieht, einzufangen, anstatt es nötig zu haben, das Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein“, sagt Taylor, die als Videografin und Produzentin bei OM arbeitet. „Er hat mich verändert, sodass ich sehen möchte, wie die Geschichten und Erfahrungen anderer bekannt werden. Ich will ihn in den Details der Leben dieser Menschen sehen, die von dem weitergeben, was sie erlebt haben.“

Seit ihrer Kindheit sind zwei Dinge bezeichnend: Taylor sehnte sich nach der Aufmerksamkeit der Menschen und sie liebte es, Geschichten zu erzählen. Diese Kombination an Kreativität blieb Taylor treu, als sie älter wurde und liess sie in Theaterstücken mitspielen, Bildergeschichten zeichnen und Filme drehen, um alles zu dokumentieren. Als Liebhaberin von Filmklassikern, mag Taylor die Indiana-Jones-Filme besonders gern. „Ich liebte den Gedanken grosser Abenteuer, Welterkundungen und den, grosse Dinge zu vollbringen“, erklärt sie. Als Kind im Mittelwesten der USA erträumte Taylor die meisten ihrer Abenteuer.

Heute hat Taylor mit OM die Welt bereist, über 30 Länder besucht und mit der Kamera dokumentiert, wie Gott durch einzelne Menschen in der Welt wirkt, um sein Reich zu bauen. Manche ihrer Abenteuer haben ihre kühnsten Träume überstiegen. „Ich habe das Gefühl, dass ich Abenteuer erlebt habe, von denen Indiana Jones nur träumen kann“, lacht sie. „Doch all das ist nur wegen dem Herrn und Gottes Volk.“

Unterstützung und strategische Verbindungen

Taylor erzählt, dass ihre Eltern, die beide gläubig sind, ihre kreativen Bemühungen immer unterstützt haben – inklusive ihrer Wahl, Geschichtenerzählen an der Universität zu studieren. „Ich wusste, dass egal, was passiert, egal wie wild oder verrückt ich würde: meine Eltern lieben mich und würden mich immer unterstützen.“ Sie wusste auch, dass ihre Mutter für sie betete – und zwar sehr viel.

Auch wenn sie mit dem sonntäglichen Kirchgang aufgewachsen ist und sich, zumindest in der Öffentlichkeit, zu benehmen wusste, erzählt Taylor, dass sie sich gegen Ende der High School voll und ganz der Leitung Gottes untergeordnet hat. Das setzte sich auf dem College fort, wo sie sich der christlichen Organisation ‚The Navigators‘ anschloss. Diese Verbindung vertiefte nicht nur ihren Wunsch nach Jüngerschaft, sondern weckte auch ein neues Interesse an der technischen Seite des Geschichtenerzählens.

An einem Wochenende lud eine Freundin, die Werbevideos für die Navigators machte, Taylor ein, ihr mit dem Filmen des Sketch-Teams zu helfen. In der Hoffnung, einen kurzen Auftritt zu haben, stimmte Taylor zu. Tatsächlich landete sie im Video – aber sie fand sich auch dabei, Leuten bei der Organisation und mit Kamerawinkeln zu helfen. Später lud ihre Freundin Taylor ein, auch bei der Nachbearbeitung zu helfen und brachte ihr bei, wie man Bearbeitungssoftwares benutzt. „Das war der eigentliche Startpunkt“, erinnert sie sich. Für die nächsten Jahre wurde Taylor die Medienbeauftragte für die Navigators an ihrer Universität. „Ich verbrachte deutlich mehr Stunden in der Bibliothek damit, Videos zu bearbeiten als mit eigentlichem Studieren. Spät abends in der Medienabteilung der Bibliothek – und ich liebte es!“

Taylor nahm Videoproduktion und Medienkommunikation in ihr Studium auf, um einen Weg zu finden, mit der Kamera kreativ Geschichten zu erzählen und einen Lebensunterhalt zu bestreiten. Neben freien Aufträgen und Hochzeiten konnte sie jedoch keine geeignete Stelle finden. Aus der Not heraus nahm sie einen Job bei der Regierung an, im Bereich Personalwesen und Sozialleistungen, wo sie wirtschaftliche Strukturen und die Wichtigkeit von Teamwork kennenlernte. „Auch wenn ich in diesen fünf Jahren in einem guten und angenehmen Arbeitsumfeld war, war da noch immer die Leidenschaft für visuelle Medien in mir“, erklärt Taylor.

In dieser Zeit begann sie Posts ihrer Collegefreundin Katie in den sozialen Medien zu sehen. Diese arbeitete für OM im internationalen Videobereich, der sich in Carlisle, England befand. „Sie stellte verschiedene Posts ins Internet von den unglaublichsten Orten überall auf der Welt, wo sie Videos drehte oder Geschichten aufnahm“, erzählt Taylor. „Ich weiss noch, dass ich ihr schrieb: ‚Was machst du?‘ Und ich werde ihre Antwort nie vergessen: ‚Oh Taylor, du solltest genau das machen, was ich mache.‘“

„Von Anfang an dachte ich an Taylor und dass sie an der Videokommunikation bei OM beteiligt sein sollte. Sie wäre die perfekte Besetzung mit ihren Gaben und Leidenschaften“, so Katie. „Ich kannte ihr Herz für die Nationen und Menschen und ihr Abschluss war wie meiner in Kommunikation, aber mit einem grösseren Fokus auf Videos.“

Katie überzeugte Taylor, sie in England zu besuchen und das Videoteam kennenzulernen. „Und das war´s“, fasst es Katie zusammen. „Sie harmonierte mit dem Team und der Vision und tat einen riesigen Schritt aus ihrer Komfortzone heraus, um sich uns anzuschliessen. Und ich bin so froh, dass sie es getan hat.“

Ein Platz in Gottes Plan

Auch in ihrem säkularen Job hatte Taylor bereits den biblischen Auftrag für jeden Jesus-Nachfolger verstanden, Teil von Gottes Plan zu sein, die Nationen zu erreichen. Sie hatte den Kurs ‚Perspektiven der christlichen Weltbewegung‘ belegt, der die Gemeinde Jesu motivieren sollte, sich an seinen globalen Zielen zu beteiligen – „und er hat mich für das Gewöhnliche verdorben“, so Taylor. „Ich dachte: ‚Wow, ein Christ existiert für die Mission!’”

„Nach diesem Kurs war ich total begeistert, aber ich dachte nie, dass ich diejenige sein würde, von der Gott möchte, dass sie geht. Ich hatte keine klassischen missionarischen Fähigkeiten. Ich hatte keine Leidenschaft für Gemeindegründung oder Sprachen”, erklärt sie. Stattdessen leitete sie den Perspektiven-Kurs, gab Geld für andere, die in die Mission gingen und trat dem Missionskomitee ihrer Kirche bei. „Ich tat alles, ausser zu gehen“, sagt Taylor. „Darum war es so genial für mich, OM kennenzulernen. Und die Abteilung, die speziell für Medienarbeit ausgelegt war, in dem man diese bestimmten Fähigkeiten im missionarischen Kontext einsetzen konnte. Das war umwerfend für mich … Da war ein Ja in meinem Herzen darüber.“

Ihren sicheren Job mit einem guten Einkommen hinter sich zu lassen, war ein Risiko. Doch als Taylor den Leuten von ihrer Möglichkeit, Videos zu machen und die weltweite missionarische Arbeit zu unterstützen, erzählte, gaben diese ihr nicht nur finanzielle Unterstützung. „Sie haben mir auch gezeigt, was ich selbst nicht so schnell sehen konnte“, meint Taylor. „Dass das etwas war, das ich tun sollte. Ich hatte auch Zweifel, aber zu sehen, wie Menschen mich darin bestärkten, was Gott von mir wollte, war richtig stark.“

„Taylors Liebe zu Gott und ihr Verlangen, ihm zu dienen, waren absolut offensichtlich für die ganze Kirchengemeinde“, erzählt Dale, der seit über 30 Jahren Taylors Pastor ist. „Als Taylor mir erzählte, dass sie zu OM gehen würden, freute ich mich für sie und war für uns traurig … Ihre Arbeit mit Teenagern und Kindern und ihre Mitarbeit in der Video- und Lobpreisarbeit zeigten ihre Leidenschaft und ihr hohes Mass an Fähigkeit. Wir wussten also, dass sie eine grosse Hilfe für die Mission sein würde, auf die sie sich so freute.“

Auch wenn Katie vor Taylors Eintritt bei OM die Organisation verliess, sind die beiden Freundinnen weiterhin in Kontakt. „Es war wunderbar zu sehen, wie sie mehr und mehr in eine Leitungsposition gewachsen ist und bei OM Geschichten durch visuelle Medien erzählt. Und wie sie wirklich die Gaben, mit denen sie beschenkt wurde und die für ihre Rolle perfekt sind, voll wahrnahm“, erzählt Katie.

Warum es das wert ist

Nach fünf Jahren bei OM und auf die Frage, ob es das wert ist, antwortet Taylor mit einem Ja aus vollem Herzen. „Es ist ein Privileg und eine Ehre, wann immer ich losgehe und mit Menschen spreche, Interviews führe und ihre Geschichten einfange. Ich höre unglaubliche Dinge, wie Leben und Gemeinschaften verändert wurden. Ich höre auch von Kämpfen und Herausforderungen, Dinge, die wir ‚nicht für den Newsletter‘ nennen“, sagt Taylor.

„Es ist mein Gebet, dass die Arbeit meiner Hände, diese Videos, dem Zweck dienen, die weltweite Gemeinde zum Gebet zu motivieren, dass sie Menschen für Gottes Reich aussenden und die Orte erreichen, an denen man Jesus noch nicht kennt.“

Auch wenn sie sich früher danach sehnte, ihren Namen im Abspann auf der grossen Leinwand zu sehen, versteht Taylor heute den Wert davon, Filme für einen Einzigen im Publikum zu machen. „Als ich mit Videos im College angefangen habe, ging es mir um Aufmerksamkeit für mich. Aber Gott hat mich auf diese Reise geführt, ich möchte, dass er die Aufmerksamkeit bekommt“, so Taylor. „Die Arbeit, die hineingesteckt wird, ist letztlich für Gott. Er sieht es und ich weiss, dass er die Arbeit meiner Hände wertschätzt, denn dafür hat er mich geschaffen.“

*Name geändert

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