Ein zehnjähriges Mädchen überwindet ihre Angst, an einem Bibelstudium mit Gleichaltrigen teilzunehmen, und lernt, ihrer Familie und Gemeinde von Jesus zu erzählen.
Unter einem Bajonettbaum in Sierra Leone versammelt sich jede Woche eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen im kühlen Schatten, um das Wort Gottes zu studieren und mehr über Jesus zu erfahren. OM-Mitarbeiterin Deborah*, die das Entdeckerbibelstudium (EBS) leitet, weiß, dass der offene Treffpunkt eine gute Mitmach-Gelegenheit für diejenigen ist, die neugierig oder schüchtern sind.
In einem Land, in dem über 75 Prozent der Bevölkerung Muslime sind, gibt es für die Einheimischen viele Hindernisse, Jesus kennenzulernen, so die OM-Leiterin des Landes. Neben dem sunnitischen Islam praktizieren viele Menschen auch den traditionellen afrikanischen Volksglauben, der animistische Elemente enthält. Sie glauben, dass die Geisterwelt in ihr tägliches Leben eingreift und den Menschen entweder wohl oder übel gesonnen ist. Das Glück oder Unglück soll dadurch bestimmt werden, ob man die Geister besänftigt. Deshalb leiten dort Hexendoktoren oder Schamanen die Menschen an, wie man die Geister zufrieden stellt.
„Mein Großvater sagte mir, ich solle mich nicht den Christen anschließen, weil sie Dämonen haben“, erklärte die zehnjährige Fatou* Deborah, warum sie nicht an der EBS teilnehmen konnte. „Wenn ich mich ihnen anschließe, werden mich die Dämonen töten!“ Deborah, die mit den weit verbreiteten kulturellen Überzeugungen in der Gegend vertraut ist, wollte das Mädchen beruhigen: „Komm, ich beweise dir, dass das eine Lüge ist. Die Kirche ist ganz in der Nähe, lass uns sehen, was passiert, wenn wir hineingehen.“
Gemeinsam gingen sie die kurze Strecke zur Kirche und betraten sie. Deborah forderte Fatou auf: „Sieh mich genau an und schau, ob du irgendwelche Dämonen siehst.“ Sie verbrachten einige Minuten in der Kirche, damit Fatou beobachten konnte, was passieren würde. Als sich keine gefährlichen Geister zeigten, war Fatou überrascht und hinterfragte die Warnung ihres Großvaters. Sie beschloss, sich der Gruppe anzuschließen, um mehr über Gottes Wort zu lernen.
Fatou begann, regelmäßig am EBS teilzunehmen und mit den anderen unter dem Baum zu sitzen, um etwas über Jesus zu lernen. Das Entdeckerbibelstudium legt großen Wert auf den Gehorsam gegenüber Gottes Wort und ermutigt die Teilnehmer, darüber nachzudenken, was sie von der Bibelstelle an andere weitergegeben und welche praktischen Dinge sie in ihrem eigenen Leben umsetzen können.
Im Laufe mehrerer Monate verliebte sich Fatou in den Jesus, von dem sie las, und beschloss, ihm nachzufolgen. Schnell begann sie, mit ihrer Familie über Jesus zu sprechen. Seit diesem Zeitpunkt haben sich später auch ihre Mutter und Schwester entschlossen, Jesus nachzufolgen.
Fatou forderte ihren Vater auf, einzusehen, dass die Worte seines verstorbenen Vaters – die Christen seien von Dämonen erfüllt – falsch sind. Die EBS-Gruppe hat ihr die Gemeinschaft geboten, die sie brauchte, um mehr über Jesus zu erfahren, um Verantwortung zu übernehmen, um ihren Glauben zu leben und um den Wunsch zu wecken, denen, die ihn nicht kennen, von Jesus zu erzählen.
Obwohl sie noch jung und neu im Glauben ist, treibt sie ihre Leidenschaft für Gottes Wahrheit und seine Liebe dazu, anderen von Gott weiterzugeben. Sie sehnt sich danach, dass mehr Menschen durch die Begegnung mit Jesus verändert werden.
*Name geändert