Nadar und seine Frau entscheiden sich weiterhin, in ihrem Heimatland Pakistan zu arbeiten. Dort setzen sie sich dafür ein, dass noch mehr Jesus-Nachfolger ausgerüstet und inspiriert werden, ihren Glauben an Nachbarn und Freunden weiterzugeben.
„Ich weiß, dass eine Person, die ihr Leben Jesus übergibt, auch ihre Familie verändern kann. Diese Person wird andere beeinflussen", ist sich Nadar*, ein OM-Mitarbeiter in Pakistan sicher. Weil Nadar weiß, dass die Ausbreitung von Jesus-Nachfolgern ganze Dörfer und Gemeinden beeinflussen und nachhaltige Veränderungen bewirken wird, setzt er sich leidenschaftlich dafür ein, die Menschen zu erreichen, die dem vorherrschenden Glauben in seinem Heimatland angehören.
Nadar kam zum christlichen Glauben, als er als Kind an einer Kindergottesdienstfreizeit teilnahm. Heute ist er Ältester in derselben Kirchengemeinde und nutzt seine persönlichen Erfahrungen mit Gott, um andere zu prägen. „Seit 1992, als ich Jesus Christus annahm, bis heute folge ich ihm nach und tue mein Bestes für ihn … Gott hat mein Herz und mein Leben verändert, und ich bin fest entschlossen, ihm tagtäglich nachzufolgen." Durch Gottes Wirken in seinem eigenen Leben hat Nadar erkannt, wie notwendig es ist, andere Christen darin zu schulen, dass sie hinausgehen und ihren Glauben an andere weitergeben. Er und seine Frau arbeiten mit OM in ihrem Heimatland Pakistan. Neben seiner Tätigkeit als Abteilungsleiter hilft Nadar bei der Leitung einer Missionsschule für pakistanische Studenten und leitet einen Dienst, der afghanische Flüchtlinge unterstützt.
Vervielfältigung ist ein wesentliches Kernkonzept der Missionsschule, in der Nadar zum Leitungsteam gehört. Anstatt sich nur auf einzelne Entscheidungen zur Jesus-Nachfolge zu konzentrieren, legen die Mitarbeiter der Schule Wert darauf, Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern aufzubauen, die sich auf Jüngerschaft durch Beziehungen stützen. Den Studenten wird beigebracht, ihren eigenen Familien und in den Kreisen, in denen sie sich bewegen, vom Evangelium zu erzählen und in den Aufbau engerer Beziehungen zu anderen zu investieren. In einer beziehungsorientierten Kultur wie in Pakistan, erklärt Nadar, geht der größte Einfluss von den Männern und Frauen innerhalb der Gemeinschaft aus, da Veränderungen oft nur langsam vorankommen, wenn sie von Außenstehenden initiiert werden, weil es an Vertrauen und Beziehungen mangelt.
Jedes Jahr werden 20 junge Männer und Frauen ausgebildet, geschult und in Teams auf einmonatige Einsätze in ganz Pakistan geschickt, bevor sie wieder nach Hause zurückkehren. In der Schule erhalten die Schüler Bibelunterricht, wachsen in ihrem Glauben und lernen, wie sie von ihren persönlichen Erfahrungen anderen erzählen können. Nadar und seine Frau vermitteln den Schülern die Freude, das Evangelium an ihre Nachbarn weiterzugeben, und ermutigen sie, Verantwortung für ihre Gemeinschaft zu übernehmen. Er berichtet: „Wenn dein Herz verändert ist, du Jesus Christus angenommen hast, dann musst du auch andere mit der Guten Nachricht erreichen."
Vertrauen aufbauen
Im Mittelpunkt der gelebten Jüngerschaft steht die Bedeutung des Beziehungsaufbaus nach dem Vorbild Jesu, dessen Wirken von langfristigen Freundschaften und Menschen geprägt war, die mit ihm unterwegs waren und mit ihm in Gemeinschaft lebten. Ein Mann, mit dem Nadar seit 18 Jahren befreundet ist, bat Nadar kürzlich um Hilfe, als sein Sohn krank wurde. Nadar half, dass der Junge die nötige Pflege bekam, und die alten Freunde sprachen über Hoffnung in unsicheren Zeiten. Obwohl die Männer einen unterschiedlichen religiösen Hintergrund haben, sind sie Freunde geblieben, und Nadar betet weiterhin dafür, dass sich das Herz dieses Mannes Jesus zuwendet. Nadar sieht, dass viele seiner beruflichen Freunde keinen Kontakt zu Jesus-Nachfolgern haben und dass er durch die Pflege seiner Freundschaften diese Männer in schwierigen Zeiten unterstützen und ihnen Worte der Hoffnung und Wahrheit zusprechen kann.
Durch Beziehungen, in deren Mittelpunkt die Jüngerschaft und das Weitererzählen ihres Glaubens an Jesus stehen, haben Nadar und seine Frau gesehen, welche Auswirkungen Jesus-Nachfolger auf die Menschen in ihrer Umgebung haben können. Durch die Missionsschule arbeiten sie daran, mehr junge Pakistaner auszubilden, die in ihrem Glauben gefestigt sind und ihn leidenschaftlich in ihren eigenen Gemeinschaften weitergeben wollen. Wenn die Studenten nach Hause zurückkehren und ihren Glauben leben, indem sie bewusst die Beziehungen zu ihren Familien und Nachbarn vertiefen, entscheiden sich viele um sie herum zum christlichen Glauben. Nadar sagt, dass er überall in Pakistan beobachtet, wie zukunftsfähige Gemeinschaften von Jesus-Nachfolgern und Suchenden wachsen.
Die Nachfolge Jesu geschieht nicht über Nacht, ebenso wenig wie die Entscheidung, Christus zu folgen, oder die Auswirkungen auf ganze Gemeinschaften. Nadars Hoffnung, dass alle Menschen in Pakistan eines Tages Jesus kennenlernen und zu Botschaftern für ihre Familien werden, motiviert ihn zu seiner Arbeit: „Dieser Dienst ist langfristig angelegt, aber die offenen Türen zum Evangelium, die durch die Freundschaften mit Menschen des vorherrschenden Glaubens entstanden sind, ermutigen mich, im Gebet weiterzumachen."
*Name geändert