Am 24. Mai 2024 tötete ein katastrophaler Erdrutsch in Mulitaka, Provinz Enga, 162 Personen und machte Tausende heimatlos. Das OM-Team in Papua-Neuguinea (PNG) ist sehr in den Hilfsaktionen eingebunden.
Steven und Elizabeth Thomas besuchten dabei ein Lager für Menschen, die innerhalb des Landes vertreiben wurden (IDP-Lager). Steven, der frühere Direktor für Bibelübersetzung in Papua-Neuguinea, und Elizabeth konnten dabei helfen, Hilfsgüter zu verteilen, die durch das OM-Team ins Lager geliefert wurden.
Gabby (PNG), vom OM-Team, erklärt: „Wir stellten das Projekt mit der Hilfe der Thomasens, des Vorsitzenden des Kirchenrates in Enga und der Verteidigungsmacht von Papua-Neuguinea auf. Unsere Hilfsaktion hatte die betroffene Bevölkerung und das Hilfspersonal zum Ziel. Im August 2024 lebten immer noch 200 Familien in Zelten in einem der IDP-Lager, die Straßenanschluss haben. Wir lieferten Kleidung, Bibeln, christliche Traktate, ein Zelt und Familienpackungen. Jede Familienpackung enthielt zwei Töpfe und eine Kupferschüssel zum Kochen, fünf Teller, fünf Tassen, fünf Löffel, fünf Gabeln, fünf Stück Waschseife, fünf Stück Badeseife, einen Kartoffelschäler und ein kleines Messer. Ein Zelt war für Elizabeth Thomas geliefert worden, damit sie geschützt ist, wenn sie Menschen betreut und berät. Leider hatten wir nicht die Zeit, das Zelt aufzustellen.“
Für das Pflegepersonal sorgen
Trotz der Anstrengungen der Rettungsfachkräfte wurden zwölf Leichen geborgen, die ein angemessenes Begräbnis erhielten. Für die, die noch unter der Erde liegen – möglicherweise bis zu 2000 Personen – soll ein Denkmal erbaut werden. Als das OM-Team ganz am Anfang vor Ort war, erfuhren sie, dass das Militär die zwölf Leichen ohne persönliche Schutzausrüstung geborgen hatte und dass bei manchen Leichen noch die Zehen aus den abgetragenen Schuhen herausschauten. Daraufhin schenkte das OM-Team dem Militär 32 Paar Gummistiefel, 36 Regenmäntel, 36 Paar Handschuhe und 500 Gesichtsmaske zu. OM in Papua-Neuguinea half auch zwei Gruppen Freiwilliger, die im Fürsorgezentrum schon viele Monate dienten, neun in dieser Gegend betroffenen Gemeinden, zwei Gebetsgruppen und einigen Pastoren.
Erlösung, Evangelisierung und Jüngerschaft
OM-Team-Mitglieder nutzten die Gelegenheit, nicht nur das Leiden der vom Erdrutsch Betroffenen zu lindern, sondern auch als Möglichkeit, die Freiwilligen zu unterstützen und sie auf den Weg der Jüngerschaft zu führen. „Jeder Tag beginnt mit Andacht und endet mit Gebet“, erzählt Gabby. „Es gibt viele Geschichten wie Menschen durch den Dienst bei uns beeinflusst worden sind. Jessie ist ein junger Vater, der freiwillig zu uns kam. Nach seinem ersten Zusammentreffen mit OM fragte er bereits, ob er Teil des Teams werden könne. Wir hießen ihn im Team willkommen. Er beobachtete uns, hörte den Gesprächen zu und nahm Teil an den Diskussionen. Am Sonntag folgte er einem der Teams zum Gottesdienst. Als sie zurückkehrten, sprach er mit ein paar Team-Mitgliedern und nahm Jesus als seinen Herrn und Heiland an. Eine andere christliche Organisation wusste von der Erdrutschkatastrophe. Sie wollten helfen, aber wussten nicht wie. Als sie hörten, dass wir halfen, riefen sie an und fragten, ob sie sich uns anschließen könnten. Als wir im Lager ankamen, gebrauchten wir ihre öffentliche Lautsprecheranlage, sprachen kurz über OM und erzählten den Leuten von Jesus. Danach gingen sie mit Nahrungsartikeln zum Lager.“
Gesegnet, wer ein Segen ist
Das Team hat gesehen, wie Gott Einzelpersonen, Gemeinden und mehrere Geschäftshäuser gebraucht, um die Arbeit zu unterstützen. Als Ergebnis haben 230 Familien, Schüler von einer Schule in der Nähe des IDP-Lagers, neun Gemeinden, zwei Gebetsgruppen, 36 Personen vom Militär, Pastoren und zwei Gruppen Hilfspersonal bereits Hilfe erfahren.
„Als wir mit diesem Projekt begannen, hatten wir kaum eine Idee, wieviel wir aufbringen würden, aber wir waren gewillt, Gott zu vertrauen“, sagt Gabby. „Es gibt da ein Element von Furcht und Gottvertrauen, verbunden mit dem Willen und dem Wunsch, die Hände und Füße für die Leidenden zu sein. Furcht in dem Sinne, dass wir nicht die Mittel und die Menschen haben für eine Aufgabe dieses gewaltigen Ausmaßes. Aber viele haben für das Projekt gespendet, und dafür sind wir dankbar.“
Im August erfuhr das Team, dass der Lastwagen, der den Nachschub nach Mount Hagen bringen sollte, keinen Container hatte. Sie nahmen Kontakt mit einem Fuhrbetrieb auf und man sagte ihnen, sie sollten eine E-Mail schicken, aber da es bereits spät an Tag war, erwartete das Team, dass sie auf eine Antwort warten und daraufhin die Lieferung verzögern müssten. Kaum eine Minute, nachdem sie mit dem Schreiben der Mail begonnen hatten, klingelte das Telefon und der Anrufer sagte: „Ich habe gehört, dass ihr versucht, einige Hilfsgüter nach Mulitaka zu bringen. Ich werde euch dabei helfen!“
„Einfach so sorgte Gott durch einen christlichen Bruder für eine Transportfirma“, freut sich Gabby. „Gott kommt nie zu spät oder zu früh. Er macht alles schön nach Seinem eigenen Zeitplan!“