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Two women sitting outside a church greeting each other. Photo by Alex Coleman.

Alles verloren, Jesus gefunden

„Es ist es wert, alles zu verlieren, um Jesus zu finden“, ist sich Alla, eine Ukrainerin, die kürzlich zum Glauben an Jesus gefunden hat, sicher. Obwohl ihre Familie seit Beginn des Krieges viel verloren hat, erkennt sie das Wirken Gottes in ihren Leben.

Einige Tage nachdem die ersten Bomben im Februar 2022 gefallen waren, organisierten die Teams von OM in der Ukraine erste Hilfsaktionen. OM-Fahrzeuge wurden ebenso wie Privatfahrzeuge umgehend genutzt, um die Schwachen zu evakuieren. Kirchen und OM-Büros wurden dafür vorbereitet, Flüchtlinge aufzunehmen. Und Teammitglieder von OM und Freiwillige begannen damit, zu kochen, Wäsche zu waschen, Betten zu richten und den Menschen in vielerlei praktischer Weise zu helfen. Gebetszeiten wurden verschoben und die Mitarbeiter verbrachten viele Stunden damit, den Menschen, die ihr Zuhause verloren hatten, zuzuhören.

Kaharlyk ist die Heimatstadt von Wayne Zschech, dem Leiter von OM Ukraine. Auch seine eigene Kirchengemeinde hilft seit Kriegsbeginn den Bedürftigen. Der Keller, der bereits 2014 für Menschen auf der Flucht ausgestattet wurde, wurde erneut geöffnet, um alle zu empfangen, die Hilfe brauchen.

Die Menschen, die beim Vormarsch der russischen Armee fliehen mussten, haben oftmals nur wenige Augenblicke Zeit, ihr Hab und Gut einzupacken, bevor die Soldaten einmarschieren. Die ersten Tage des Krieges waren geprägt von Angst, Unglauben, Verwirrung und Unsicherheit. Die Menschen brauchten einen sicheren Ort, um Ruhe zu finden, zu schlafen, zu essen und ihre Gedanken zu sammeln, während sie nach einer Antwort auf die Frage suchten: „Was nun?". Sie hatten nur die Wahl, das Land zu verlassen oder als Binnenflüchtlinge in relativ sicheren Gebieten innerhalb der Ukraine Zuflucht zu suchen. Beide Möglichkeiten brachten unerwünschte Neuanfänge und schmerzhafte Anpassungen mit sich.

Olya Zschech, Waynes Frau, erinnert sich: „In unserem Kirchengebäude blieben einige Menschen nur eine Nacht und zogen dann weiter, während andere länger bleiben wollten." Im Februar 2023 beherbergt die Kirche noch immer Binnenflüchtlinge. Unter ihnen ist die 60-jährige Alla mit ihrem Sohn Oleg, seiner Frau Anya und deren sechsjähriger Tochter. Die Familie hatte zuvor einige Monate unter der russischen Besatzung in Cherson ausgehalten, bevor es ihnen möglich war, zu fliehen. Zu dieser Zeit war Anya schwanger und die Familie sah sich auf ihrer Reise mit vielen Gefahren und Herausforderungen konfrontiert. Nachdem sie eine sichere Unterkunft gefunden hatte, brachte Anya einen hübschen, kleinen Jungen zur Welt. „Da sie keine wirklichen Aussichten und kein Zuhause mehr haben, lebt die Familie nun seit neun Monaten bei uns“, erzählt Olya. In der Kirche zu leben, hat dieser und anderen Familien die Möglichkeit gegeben, Jesus-Nachfolger aus nächster Nähe zu beobachten und kennenzulernen.

Für Alla und ihre Familie war es das erste Mal, dass sie mit Christen in Berührung kamen. „Wir haben noch nie Menschen wie euch getroffen”, berichten sie. „Seit wir hier sind, haben wir unser Leben genau angeschaut und überdacht. Wir möchten so leben wie ihr!”

Vor einigen Wochen hat Alla sich entschlossen, Jesus nachzufolgen und ihn als ihren persönlichen Erretter angenommen. Sie ist überzeugt, dass Gott sie und ihre Familie diesen ganzen Weg bewusst geführt hat. „Es ist kein Zufall, dass wir hier sind. Es ist es wert, alles zu verlieren, um Jesus zu finden“, berichtet sie einem Teammitglied. Alla hat Trost darin gefunden, den Sinn von Leid zu verstehen und lernt, dem Herrn bezüglich ihrer Zukunft zu vertrauen.

„Seid ermutigt!”, spricht Olya den Christen zu. „Gott wirkt trotz all dem Verlust und dem Leid in unserem gebeutelten Land. Lasst uns seinen Namen preisen und nicht aufhören, für die Ukraine zu beten.“

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